Aromapflege als Prophylaxe

Haben Sie bei einer Erkrankung schon einmal zu einer alternativen Heilmethode gegriffen? Oder zählen Sie zu jenen, die gerne auch prophylaktisch tätig sind, um erst gar nicht krank zu werden? Dann sind Sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch schon einmal mit der so genannten Aromapflege in Kontakt gekommen.  Während in den USA diesbezüglich noch reichlich geforscht wird, ist man am LKH Hochzirl – Natters, Standort Natters schon deutlich tiefer in die Materie vorgedrungen. Die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Monika Hintersonnleitner, die sich schon seit den neunziger Jahren intensiv mit der so genannten Aromapflege beschäftigt, weiß, dass diese eben gerade in der Prophylaxe von unschätzbarem Wert sein kann.

Aromapflege-Experten in Natters

Seit dem Jahr 2008 sind in Natters im Rahmen der komplementären Pflege so genannte „Aromapflege-Experten“ tätig. Frau Hintersonnleitner ist die führende Kraft in diesem Bereich.

„Das gesamte Personal erhielt eine 16-stündige Basisausbildung. Damit haben wir hervorragende Grundlagen geschaffen, um die Aromapflege in die gesamte Pflegeplanung mit einzubeziehen.  Grundsätzlich ist bei der Aromapflege zwischen Anwendungen auf der intakten Haut und Geruchsanwendungen zu unterscheiden. Verwendet werden können dazu praktisch alle kaltgepressten Öle aus biologischem Anbau; wie Mandel, Jojoba, Olive, Sesam und Sonnenblumen“, sagt Frau Monika Hintersonnleitner.

Monika Hintersonnleitner füllt die kaltgepressten Öle für die Aromapflege selbst ab.

Häufige Anwendung in Prophylaxe

In der Prophylaxe kann das diplomierte Pflegepersonal des LKH Hochzirl – Natters im Bereich der Aromapflege vollkommen eigenständig agieren.

Vier typische Beispiele sind

•    die Dekubitus-Prophylaxe mit Hautschmeichleröl (gegen Wundliegen)

•    die Thrombose-Prophylaxe mit Immortellen-Pflegeöl

•    die Pneumonie-Prophylaxe mit Durchatemöl (gegen Lungenentzündung)

•    die Kontraktur-Prophylaxe mit dem Gelenkig-und-Fit-Öl (gegen steife Gelenke)

Ein gern genommenes Produkt von Monika Hintersonnleitner ist auch das Tonka-Wohlfühlöl, das unter anderem für einen besseren Schlaf und Entspannung sorgt.

Ätherische Öle zur Geruchsanwendung sind weit verbreitet

Weit verbreitet, auch im privaten Bereich, ist im Rahmen der Aromapflege die Anwendung von Ätherischen Ölen.

Auch hier einige Beispiele:

•    Eukalyptus Radiata hilft sanft bei Verkühlungen

•    Lavendel ist ein typisches Mittel für einen erholsamen Schlaf

•    Bergamotte (orangenartig) wirkt entspannend und aktivierend gleichermaßen

•    Pfefferminze lindert Kopfschmerzen (soll im Nackenbereich aufgebracht werden) und hilft bei Übelkeit. Wichtig: Kinder unter sechs Jahren sollen keinesfalls mit Pfefferminze behandelt werden!

•    Zitrone und Orange wirken unter anderem als Stimmungsaufheller

Ätherische Öle können über Riechfleckerln oder Duftdosen ebenso angewendet werden wie über diverse Duftlampen. „Wichtig ist, dass nicht dauernd nachbeduftet wird. Hier gilt eindeutig das Motto, dass weniger mehr ist“, erklärt Monika Hintersonnleitner.

Auch eine uralte Methode findet in der heutigen Zeit wieder viele Anhänger – das Ölziehen. Dabei wird am Morgen mit einem kaltgepressten Öl der Mundraum gespült, um diesem diverse Giftstoffe zu entziehen. Außerdem wird das Ölziehen zur Stärkung der Zähne und des Zahnfleisches angewandt.

Die Öle werden bei der Aromatherapie unter anderem auf die intakte Haut aufgetragen

Hohe Qualität ist entscheidend

Wichtig ist es laut Monika Hintersonnleitner, auf eine hohe Qualität der zur Anwendung gelangten ätherischen Öle und fetten Pflanzenöle zu achten. So kann etwa das beste kaltgepresste Pflanzenöl seine wichtigen Inhaltsstoffe verlieren, wenn es in hellen Flaschen extremer Lichtzufuhr ausgesetzt wird und die Lagertemperatur nicht passt. Diese fehlerhafte Lagerung ist leider auch immer wieder in Supermärkten zu beobachten. Achtung: Leinöl soll schon im Geschäft im Kühlregal gelagert sein und innerhalb von acht Wochen verbraucht werden. Es enthält sehr wertvolle Inhaltstoffe wie z. B. die Omega3-Fettsäuren, welche für unser Immunsystem sehr wertvoll sind.

Zu 100 Prozent reine ätherische Öle sollen aus biologischem Anbau stammen. Diese sind im guten Reformhaus erhältlich. Im Vergleich zu billigen Duftölen, die für Allergien und Unverträglichkeiten mitverantwortlich sind, soll auf hohe Qualität geachtet werden. Unser Wohlbefinden und die Gesundheit werden davon profitieren.

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Von in tirol kliniken